Punkt für Punkt...

 

Spielen: Das freie Spiel steht im Mittelpunkt jeder Spielgruppe.

Spielen heisst Entdecken, Ausprobieren, Verarbeiten, Gesetzmässigkeiten finden, die Realität

nachempfinden und in der Fantasie erproben – kurz: Kräfte sammeln fürs Leben.

 

Programm: Nein, einen fixen Lehrplan gibt es in der Spielgruppe nicht. Dafür Leitideen. Sie empfehlen vielfältige Möglichkeiten und anregendes Material zum Singen, Werken, Malen, Musizieren, Bewegen und Theaterspielen.

 

Integration: Auch fremdsprachige Kinder sowie Kinder mit besonderen Bedürfnissen haben Platz in der Spielgruppe. Sie finden «Gspänli», erwerben die neue Sprache und erfahren sich als Teil einer Gruppe. Das tut nicht nur den Kindern, sondern auch den Eltern gut. Für viele ist es ein erster Schritt aus der Isolation.

 

Gruppendynamik: Sich in einer Gruppe bewegen und behaupten zu lernen, fordert das Kind. Andere Meinungen zu anerkennen und die eigene Meinung zu verteidigen, will geübt sein. In der Spielgruppe finden kleine Kinder ein ideales Lernfeld für soziales Verhalten.

 

Prozess statt Produkt: Werkerzeugnisse, die ein Kind von der Spielgruppe nach Hause bringt, mögen Erwachsenen bisweilen skurril erscheinen. Für das Kind aber ist es ein Werk, das es von A bis Z selbst geschaffen hat: mit Hingabe, Konzentration und eigenen Ideen. Die Spielgruppe fördert kreative Prozesse – sie verlangt kein bestimmtes Endprodukt.

 

Prävention: Durch genaues Beobachten erfasst die Spielgruppenleiterin mögliche Entwick-lungsverzögerungen, Auffälligkeiten, besondere Bedürfnisse eines Kindes. Zusammen mit den Eltern und bei Bedarf unter Beizug einer Fachperson können weitere Schritte in die Wege geleitet werden – zu einem Zeitpunkt, da sich die Probleme noch nicht manifestiert haben.

 

 

Schlusspunkt

«Kinder brauchen Wasser, Dreck, Gebüsch, Tiere und Plätze, wo sie selbst werken und spielen mögen. Man kann sie auch ohne das alles aufwachsen lassen, mit Teppichen, Stofftieren oder asphaltierten Strassen und Höfen. Sie überleben es – doch man soll sich dann nicht wundern, wenn sie später bestimmte soziale Grundleistungen nie mehr erlernen.»

Alexander Mitscherlich (1908 bis 1982)

 

 

Quelle: IG Spielgruppen Schweiz GmbH